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AdBlue – was ist das eigentlich?

AdBlue – was ist das eigentlich?

Es könnte eine Frage in der Show von Günther Jauch sein: was ist AdBlue? Wer hier mit Fachwissen auftrumpfen will, antwortet: AdBlue ist eine Lösung, die zu 32,5 Prozent aus Harnstoff und 67,5 Prozent aus demineralisiertem Wasser besteht. Sie ist geruchsfrei, ungiftig und kommt unter anderem in Cremes zum Einsatz, hier bekannt als Urea. So weit, so gut.

Wer sich genauer informiert, erfasst schnell worum es hier eigentlich geht: Diese wässrige Harnstofflösung wird in den Abgasstrom eingespritzt und führt zu einer bestimmten chemischen Reaktion. Die reduziert den Ausstoß an Stickoxiden, nicht nur in Verbrennungsmotoren, sondern auch zum Beispiel in Industrie- und Feuerungsanlagen oder Gasturbinen. Dadurch erfolgt eine Abgasreinigung um bis zu 90 Prozent. Das schädliche Stickoxid wird dabei nahezu vollständig in ein unschädliches Wasser-Stickstoff-Gemisch umgewandelt.

Moderne Dieselfahrzeuge brauchen diese Harnstofflösung, sonst bleiben sie schlimmstenfalls liegen und der Motor lässt sich gar nicht mehr starten. Rein technisch gesehen könnte das Auto durchaus weiterfahren. Der Selbstzünder würde dann aber nicht mehr die vorgeschriebene Abgasnorm Euro 6 für moderne Diesel erfüllen. Deshalb belegt ihn der Gesetzgeber mit einer internen Wegfahrsperre.

Bei LKW wird AdBlue schon seit längerem eingesetzt, bei Diesel-PKW erlangte der Zusatzstoff besondere Bedeutung seit der Verschärfung der Abgasgrenzwerte im September 2014. Bei kleineren Fahrzeugen reichen noch nachgerüstete Stickoxid-Speicherkatalysatoren aus, um die Euro 6-Norm zu erfüllen. Die größeren und PS-stärkeren Diesel-PKW benötigen aber die chemische Reaktion, bei der die Harnstofflösung von einem separaten Tank direkt vor dem Katalysator in den Abgasstrang gespritzt wird. Nur dann können sie die Abgasreinigung nach verschärften Euro 6-Normen erfüllen.

Falls Sie nun glauben, dass mehr Größe von Dieselmotoren automatisch zu höherem Schadstoff-Ausstoß führt und deshalb ein LKW-Diesel umweltschädlicher als ein PKW-Diesel ist, dann glauben sie falsch. In der Praxis ist es heute so, dass Diesel-LKW im Schnitt nur etwa halb so viel Stickoxid ausstoßen wie Diesel-PKW. Das ist das Ergebnis von Studien wie beispielsweise von der amerikanischen Forschungsorganisation ICCT zu Jahresbeginn. Diese renommierte Organisation gilt als unabhängig und betreibt eine von Lobbyisten unbeeinflusste Umweltforschung.
Die ICCT-Forscher kamen nach Auswertung der Messdaten zu dem Ergebnis, dass die LKW im Schnitt 210 Milligramm Stickoxid pro Kilometer ausstießen. Messungen des deutschen Kraftfahrtbundesamtes in den vergangenen Monaten an 30 ausgewählten Diesel-PKW ergaben einen durchschnittlichen Stickoxid-Ausstoß von 500 Milligramm pro Kilometer.

Ein wesentlicher Grund für dieses Ergebnis liegt wohl in der schlichten Tatsache, dass bei PKW-Messungen immer noch zu viel Raum für Trickserei bei der Abgasreinigung besteht. Schon seit 2013 ist zur Ermittlung von Emissionen bei Dieselmotoren von LKW und Bussen vorgeschrieben, dass die Messung mit mobilen Geräten unter realen Fahrbedingungen erfolgt. Bei Diesel-PKW beschränkt sich diese Ermittlung bislang auf Laborbedingungen. Das ergibt vielleicht idealtypische, aber keinesfalls reale Messungen, die zudem noch an sorgfältig vorbereiteten Prototypen erfolgen. Das wird sich gerade nach dem sogenannten Diesel-Skandal in der jüngsten Vergangenheit – so nannten es jedenfalls viele Medien und Politiker – künftig ändern. Dann sollen auch für Diesel-PKW verschärfte realitätsnahe Messbedingungen gelten. Ob dies zu einer nachhaltigen Verringerung des Schadstoff-Ausstoßes von Diesel-PKW führt, bleibt abzuwarten.

Fest steht auf jeden Fall: Nach derzeitigem Kenntnis- und Wissenstand sind es weniger die LKW, die für eine hohe Umweltbelastung sorgen. Das Umweltbundesamt differenziert hier offenbar noch nicht genau, denn es spricht nur allgemein davon, dass primärer Feinstaub vor allem durch Emissionen aus Kraftfahrzeugen entsteht. Neben diesem primären aus Verbrennungsprozessen entsteht aus gasförmigen Vorläufersubstanzen wie zum Beispiel Stickoxid auch der sogenannte sekundäre Feinstaub. Den können moderne Dieselmotoren aber wie gerade beschrieben fast vollständig in ein unschädliches Wasser-Stickstoff-Gemisch umwandeln. Und da Diesel generell wenige Sprit als normale Benziner verbrauchen, sind sie auch weniger an der Belastung durch primären Feinstaub beteiligt. Das sollte in der öffentlichen Debatte immer bedacht werden. Es gibt schließlich noch viele andere Verbrennungsprozesse in unserer Industrie, die weit höhere Umweltschäden anrichten als Dieselfahrzeuge.

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